In der Schule war es für mich der Horror schlechthin, vor der Klasse sprechen zu müssen. Die Ausnahme war komischerweise, wenn wir ein Theaterstück gespielt haben. Das hat mir immer ziemlich viel Spaß gemacht. Auch als ein Lehrer mich und zwei Klassenkameradinnen für einen Balladenabend der "GräGS", der Gräfelfinger Gelegenheitsschreiber, rekrutierte und ich die Erzählerin bei zwei Balladen geben durfte, bin ich vor Aufregung zwar fast gestorben, aber es war gleichzeitig unheimlich toll.

 

Tja, und spätestens als ich dann zum ersten Mal auf der Bühne stand und meinen eigenen Krimi vor Publikum lesen durfte, war es um mich geschehen und ich wusste, DAS ist es. 

 

Es dauerte dennoch einige Jahre, bis ich auf die Idee kam, das (Vor-)Lesen auf stabilere Beine zu stellen und ein Sprecherseminar zu besuchen. Das zeigte mir zwar, dass "Sprechen" und "richtig Sprechen" zwei absolut unterschiedliche Paar Stiefel sind, aber der Ehrgeiz hatte mich trotz einiger Rückschläge während des Seminars gepackt und ich arbeite daran, meine Kriminalromane selbst als Hörbücher herauszubringen. 

 

Bis es so weit ist, wird es allerdings noch ein wenig dauern, da sprechtechnisch schon noch "Luft nach oben" ist und ich meine Hörerinnen und Hörer ja nicht quälen will.

 

Ganz nebenbei habe ich bei den Seminaren auch gemerkt, dass es tolle Sprechbereiche abseits des Hörbuchs gibt, und ich habe mein Faible für das Sprechen von e-Learnings, Imagefilm-Texten und Dokus entdeckt. Wer weiß, vielleicht ergibt sich da ja mal etwas ...